UltraRadChallenge Kaindorf 2017 am 14./15.07.2017

Als einer der Fixpunkte unseres Teams „Bernhard Kohl Racing Team“ wurde für diese Saison die „Ultra Rad Challenge in Kaindorf“ ausgegeben. Es handelt sich um dabei um die etwas veränderte Veranstaltung an der ich bereits einmal, 2014 unter den Namen „24 Stunden Rennen Kaindorf“ teilgenommen hab. Damals startete ich für das Team Steirerrast, zusammengewürfelt aus Legionären mussten wir uns damals in dramatischem Kampf dem Team aus Friedberg geschlagen geben! Das Rennen wird diesmal auf einer Rundstrecke in der Länge von 12,3 km ausgetragen. Die Runde verfügt über viele Ecken, viel Wellen und zwei Anstiegen „der erste Hügel“ mit 70-80 hm und dem „Weixelberg“ mit etwa 80-90 hm (gemeiner Verlauf). Wer in der vorgegebenen Zeit (zumeist 24 Std) die meisten Runden resp. die weiteste Strecke in der kürzesten Zeit (angefangene Runden werden fertig gefahren) zurücklegt, hat gewonnen.

Seit dieser Saison, unser Verein auch gesponsert von „Steirerrast“ war klar, dass der Löwenanteil der Starter aus unserem Team kam. Im Format 24-10 (maximal 10 Fahrer teilen sich 24 Stunden), dem Format dem die größte Aufmerksamkeit zugesprochen wird, waren wir durch folgende Fahrer vertreten:

  • Markus Feyerer
  • Martin Geretschnig
  • Bernhard Rehrl
  • Gerhard Berger
  • Robert Rothschedl
  • Matthias Tiefengrabner
  • Rene Mayer
  • Karl Jagerhofer
  • Adi Koppensteiner

Gechoacht  und organisiert wurden wir von unserem lieben Freund Manfred Durlacher. Er kümmerte sich auch um das 24-4 Team von Steirerrast bestehend aus Markus Plank, Florian Lienhart, Anton Puchegger, Robert Winter!

Weiters startete Jürgen Pansy für das Bernhard Kohl Racing Team im Format 24-1, sprich er hat sich vorgenommen 24 Stunden lang, alleine Runden zu drehen.

Das Rennen aller 24 Std Fahrer wurde exakt um 18:00 Uhr am Freitag den 14.07.17 gestartet. Wir schickten Markus Feyerer als Starter in das Rennen – er sollte der Konkurrenz gleich zu Beginn zeigen wo es lang geht – mit ca 1:30 min Rückstand auf die Spitze, am Ende der ersten Runde kam er zurück, da ist wohl etwas schief gegangen – naja, es war es keine Panne und kein Unfall – soweit so gut – die sogenannte neutrale Phase ist nicht ganz so verlaufen wie er es gewohnt war – da der Abstand zur Spitze in dieser Phase des Rennens immer grösser wurde wussten wir bescheid, dass es auch Andere richtig ernst nehmen und es auch diesmal nichts zu verschenken gibt. Bei der ersten Übergabe nach drei Runden an Martin Geretschnig war der Rückstand auf beinahe 3 Minuten angewachsen – Martin ausgestattet mit allen Informationen gab was er konnte – es war ein Kampf allein gegen Alle – und weiter entwickelte sich der Rückstand nicht in die richtige Richtung. Als dann nochmal Max und danach Martin sowie Bernhard Rehrl hinterher mit je zwei Runden mit Vollgas weitere Anteile leisteten, konnten die Gegner den Vorsprung nicht mehr halten, vielmehr konnte innerhalb von weniger Runden aus dem deutlichen Rückstand ein kleiner Vorsprung gegenüber den Mitbewerbern in unserer Kategorie gemacht werden. Schneller als wir waren zu diesem Zeitpunkt, es war in etwa 22:00 Uhr, nur noch das WSA-Profi-Team und ein ambitionierten Firmenteam, indem mein Freund Gabriel Waringer vertreten war. Gegen das Team aus Profis zu gewinnen war nicht unbedingt unser Ansinnen – ansonsten wollten wir aber doch die Schnellsten auf der Strecke sein. Ein Vorsprung von ca. 1 Minute gegen die Starter von „RC Friedberg“ und dem „Wolfsrudel Sportsteam“ sowie einigen Teams mit nur 4 Startern, 18 Stunden vor dem Ende war aber auch noch nicht beruhigend – soll es auch nicht sein!

Für die Nacht waren im Großen und Ganzen Matthias Tiefengrabner, Gerhard Berger,und meine Wenigkeit engagiert. Wir waren abwechselnd zu je zwei Runden im Einsatz – Matthias übergab an Gerhard, der an mich und ich wieder an Matthias. Bei meinem ersten Einsatz war es stockfinster, regenfeucht, kalt, ich gefühlt völlig alleine auf der Strecke, schlechte Beleuchtung und meine Stimmung im Keller – sukzessive sah ich rote Lichter – die Gott sei Dank immer sehr schnell auf mich zu kamen aber danach – ich wieder gefühlt alleine – da man in einem 10er Team mit Siegesambition der Schnellste auf der Strecke sein sollte, gab dies aber keinen Hinweis auf die tatsächliche Geschwindigkeit – so war es, dass mein erster Einsatz länger dauerte als ich es vor hatte. Schaden hab ich aber keinen angerichtet, sprich es konnte mich keiner überholen – ich denke auch nicht wirklich näher kommen!

Mein zweiter Einsatz schon nach Mitternacht, verlief etwas besser – nur einige Sekunden hinter mir wechselte eine grössere Gruppe an Fahrern – ich hoffte auf eine flotte Partie – so war es auch – es war die Gruppe mit dem WSA-Profi. Raus auf der leicht ansteigenden Geraden war ich vorne – nur langsam kam eine Gruppe von drei Fahrern näher – ich dachte, wenn sie kommen, nur nicht abhängen lassen – ganz langsam rückten sie auf. Da der erste Hügel quasi nach der ersten Ecke los ging nahm ich etwas raus um den letzten km vor dem ersten Anstieg, Anderen die Führung zu überlassen. Am Hügel selbst, traute ich meinen Augen nicht – ein paarmal richtig in die Pedale gestiegen und es ging ein Loch auf – hinter mir – so sollte es aber auch nicht sein – es gab ja noch mehr als 20 km zu absolvieren. Ich blieb kurz vorne reihte mich dann hinter dem WSA-Profi ein. Vor bis zum Weixelberg wechselte ich mit ihm ein paarmal ab, die anderen Begleiter taten nichts – dies ärgerte den WSA-Profi offensichtlich sehr. Am Weixlberg selbst hatte ich zu kämpfen – es half aber nichts, dem Profi konnte ich am Ende des Anstieges nicht mehr halten – die anderen Begleiter hängten sich danach bei mir an, waren aber auch bereit vorne etwas zu tun – nach dem Durchqueren der Wechselzone war plötzlich Markus Plank mit von der Partie – er startete in „unserem“ 24-4 Team ebenfalls unter der Flagge von „Steirerrast“ – wir arbeiteten gut zusammen – da er doch schon einige Einsätze mehr hinter sich hatte, leidete er zwar etwas an meinem Fahrstil machte uns aber doch recht schnell – knapp vor dem Weixelberg traute ich ein weiteres mal meinen Augen nicht – der WSA-Profi vor mir, neben mir und sehr schnell, sehr weit hinter mir – so kann man sich auch das Radfahrer-Leben schwer machen dachte ich – er hat sich offensichtlich richtig kaputt gefahren. Problemlose Übergabe an Tiefengrabner und ab ins Quartier bzw. geistig bereit halten für den nächsten Einsatz.

Beim Einsatz gegen drei Uhr am Morgen verlief alles nach Plan Tiefengrabner Matthias und Berger Gerhard haben offensichtlich schnelle Runden gedreht – als ich übernahm lag die Gruppe bestehend aus vier Fahrern noch immer vor dem Profi-Team – am Ende meines Einsatzes bei dem ich wieder in der Lage war sehr viel vorne zu arbeiten schloß am Weixelberg der WSA-Profi – es war Stefan Pöll – auf, leider hatte ich keine Chance dessen Hinterrad zu halten – es war allerdings im steilsten Stück und es war deutlich – im Flachstück bzw. der ersten Abfahrt danach roch ich nochmal Lunte – es schien so, etwas ran kommen zu können – nach einer  schnellen 90 Grad Kurve ging es nochmal flach aber doch und bei Gegenwind hoch – da raubte er mir allerdings recht schnell diese Hoffnung. Schade aber keine Schande dachte ich – weiter waren wir zu viert als ich wieder übergab. So ging auch die Nacht vorbei. Mittlerweile hatten wir einen Vorsprung einer ganzen Runde auf die Mitbewerber unserer Kategorie aber nach wie vor Rückstand auf das Firmenteam mit Gabriel – die fuhren quasi alles Alleine – absoluter Wahnsinn – super Leistung. Später in der Nacht und am Samstag Morgen verstärkten uns Robert Rothschedl und Rene Mayer – auch Bernhard Rehrl, Martin Geretschnig und Max Feyerer wachten wieder auf – und das so richtig – noch am Vormittag wurde die Lücke zum Firmenteam geschlossen und überholt – anfangs gab es noch Gegenwehr – so gegen 13:00 Uhr war klar wenn nichts außergewöhnliches passiert, werden sie uns nicht mehr holen – es galt aber weiter auf die Tube zu drücken und Acht zu geben, nicht zuletzt, weil sich aufgrund anderer Renneinsätze bereits einige unserer Fahrer verabschiedeten.

Ich hatte noch zwei Einsätze, hatte nichts geschlafen, meine Oberschenkel brannten und meine Motivation war im Keller – mit Gerhard Berger teilte ich dieses Schicksal – geteiltes Leid ist halbes Leid – als ich vom gut gelaunten Rene übernahm war aber wieder alles OK, ich war in einer guten Gruppe immer mit drei bis fünf Fahrern und konnte meine volle Leistung abrufen – sprich meine Mitbewerber richtig fordern bzw. quälen – vor allem am ersten Hügel, der war mir offensichtlich auch bei Tageslicht auf den Leib geschneidert.

In meinem letzten Einsatz so gegen 15:00 Uhr war Toni Puchegger (eine Teammitglied von 2014) startend für das „befreundete“ 24-4 Team von Steirerrast in meiner Gruppe – sie waren „nur“ exakt eine Runde hinter uns – meiner Meinung eine absolute Hammerleistung – er schon ziemlich am Ende, sagte er, es war keine Lüge denke ich – aber ich sag es euch „ein Kämpfer vor dem Herren“ – ich war in der Lage ihn ein wenig zu unterstützen, was uns Beiden, denke ich, viel Freude bereitet hat. Bis zu meiner letzten Übergabe als auch bis zum Endes des Rennens, welches für uns der Boss himself, Karl Jagerhofer (trotz aller Widrigkeiten mit guter Zeit) mit einem Einsatz beendete, war bei herrlichem Wetter, bei guter Stimmung und Erfolg auf allen Linien alles Bestens. Danke an Alle, auch bzw. vor allem Manfred Durlacher – er war immer erreichbar hat offensichtlich vieles richtig gemacht und war immer gut gelaunt und das ohne nur eine Sekunde zu schlafen!

Neben unserm Sieg konnte auch das 24-4 er Team von Steirerrast ihre Kategorie für sich entscheiden. Jürgen Pansy konnte mit einer großartigen Leistung seine Kategorie gewinnen. Jörg Taucher belegte in seiner Kategorie den, wie ich denke guten 9. Platz!

Meine Perle Gerda wurde in letzter Minute vom Team RC-Friedberg 24-10 Damen engagiert – auch sie konnten ihre Kategorie gewinnen – für Gerda war es eine Erfahrung der anderen Art – lustig, freundschaftlich, anstrengend und sportlich!